Foto: Lisa Metzger

Eine tolle Erfahrung, die mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Lisa Metzger

Teilnehmerin aus Heidelberg

Un recordatorio precioso do poder da lingua para abrir portas.

Bowen Chen

Teilnehmer aus Heidelberg

Im Sommer 2024 nahmen zwei Studierende der Universität Heidelberg am Sommerkurs Galego sen Fronteiras in Santiago teil. In diesem Artikel teilen sie ihre persönlichen Erlebnisse – von den ersten Schritten in der galicischen Sprache bis hin zu einzigartigen kulturellen und kulinarischen Entdeckungen in dieser faszinierenden Region.

Viel Spaß beim Lesen – lass dich von ihren Erfahrungen und Fotos inspirieren!


Interview auf Deutsch (versión galega a continuación)

Was hat dich dazu motiviert, dich für die Cursos de Verán zu bewerben?

Lisa: Ich hatte vorher schon Kontakt zur Sprache, weil ich als Au-Pair in Galicien gearbeitet habe und auch Kurse an der Uni belegt habe, um galicisch zu lernen. Ich hatte Lust mich intensiver mit der galicischen Sprache auseinanderzusetzen und habe mich dann beworben. 

Bowen: Ich habe schon immer Interesse an Minderheitensprachen und ihrem kulturellen Reichtum gehabt. Für jemanden wie mich, der sich für Soziolinguistik und Mehrsprachigkeitsforschung interessiert, war dies die perfekte Gelegenheit, um tiefer in die galicische Sprache und Kultur einzutauchen. Diese nimmt einen einzigartigen Platz im Kontext der sprachlichen Vielfalt Spaniens ein. Zudem möchte ich meiner Dozentin Vanesa Rodriguez Tembrás danken, dass sie mir diese wunderbare Gelegenheit empfohlen hat.

Hattest du vorher schon mal einen Galicisch-Kurs gemacht?

Lisa: In der Uni habe ich schon Kurse zu Galicien und Galicisch gemacht. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich fand es super, schon etwas über die Sprache gelernt zu haben. Am Anfang des Kurses gibt es aber auch einen Einstufungstest, bei dem man der passenden Gruppe zugeordnet wird. Es ist also keine Voraussetzung schon Galicisch zu sprechen. 

Bowen: Ja! Vor den Sommerkursen hatte ich die Möglichkeit, an der Uni Heidelberg an zwei Galicisch-Kursen teilzunehmen, bei denen ich die Grundlagen der Sprache kennenlernen konnte.

Welche Orte hast du im Rahmen des Kurses besucht

und welchen fandest du am besten?

Lisa: Wir haben einen Tag in Lugo verbracht, dort das römische Museum besucht und einen Spaziergang über die römische Stadtmauer gemacht, die das historische Zentrum der Stadt umgibt. Außerdem hatten wir viele Gelegenheiten, Santiago de Compostela zu erkunden. Bei einem Besuch bei der Bürgermeisterin durften wir beispielsweise auf den Balkon des Rathauses, das direkt gegenüber von der Kathedrale in Santiago liegt und einen tollen Ausblick bietet. Außerdem waren wir zusammen im Museo do Pobo Galego und in der Markthalle. Mit den anderen Kursteilnehmern haben wir aber auch nach den Kursen und am Wochenende selbst Ausflüge gemacht; unter anderem nach A Coruña, Pontevedra, Padrón, Fisterra und zur illa de Ons.

Bowen: Im Kurs hatten wir das Glück, viele der bekanntesten Orte Galiciens zu erkunden, darunter Städte wie Lugo, A Coruña, Vigo und Ourense. Jeder Ort hatte seinen eigenen Charme, aber einer der unvergesslichsten war der Strand von Carnota. Die Mischung aus Natur und Kultur dort hat uns alle tief beeindruckt.

Was hat dir am Kurs gefallen? 

Lisa: Die Vorträge, bei denen es unter anderem um Luísa Villata, galicische Poesie oder Emigration ging. Eine der Rednerinnen war Berta Dávila, eine Autorin, die über das Bücherschreiben auf Galicisch sprach. Auch die geplanten Aktivitäten wie z.B. traditioneller galicischer Tanz haben sehr viel Spaß gemacht. 

Bowen: Der Kurs war weit mehr als nur Sprachunterricht – er war ein vollständiges Eintauchen in die galicische Kultur. Neben den Unterrichtsstunden, in denen wir sowohl Grammatik als auch Geschichte und Literatur Galiciens behandelten, stach besonders der Gemeinschaftsgeist und die Freundschaften unter den Teilnehmern hervor. Wir kamen aus ganz unterschiedlichen Ecken – es waren Sprachstudierende, Lehrer und sogar Menschen mit vorher kaum vorhandenem Bezug zum Galicischen dabei – und alle teilten die Neugier und den Wunsch, Galicien hautnah zu erleben. Die Möglichkeit, Galicisch nicht nur im Unterricht, sondern auch bei kulturellen Besuchen und Aktivitäten wie Konzerten und Gesprächen mit Muttersprachlern zu üben, machte jeden Moment zu einer Chance, sich weiterzuentwickeln. Am Ende des Kurses hatten wir nicht nur unser Galicisch verbessert, sondern auch ein tieferes Verständnis für das Leben in Galicien und den Wert seiner Sprache und Kultur gewonnen.

Hast du eine kurze Anekdote für uns?

Was hat dich z.B.  am meisten beeindruckt?

Lisa: Am schönsten fand ich, dass man so viele neue Menschen kennengelernt hat, die ähnliche Interessen haben und über den Kurs hinweg zu Freunden wurden. Wir haben gemeinsam Pementos de Padrón in Padrón gegessen, eine Queimada veranstaltet und die Zeit miteinander sehr genossen. Auch jetzt stehen wir noch im Kontakt und die WhatsApp-gruppe wird weiterhin gepflegt.

Bowen: Eine der schönsten Erfahrungen war die Entwicklung meiner Interaktion mit Einheimischen. Anfangs, wenn ich in Cafés, Geschäften oder im öffentlichen Verkehr versuchte, Galicisch zu sprechen, antworteten mir viele auf Spanisch, vielleicht, weil sie nicht erwarteten, dass ein Ausländer ihre Sprache spricht. Doch mit den Tagen und wachsendem Selbstvertrauen merkte ich eine Veränderung. Die Menschen begannen, mir auf Galicisch zu antworten, und gegen Ende sprachen alle freudig in ihrer Sprache mit mir. Zu sehen, wie ihre Gesichter vor Stolz und Überraschung aufleuchteten, wenn sie mich Galicisch sprechen hörten, war etwas wirklich Besonderes – als würde uns die Sprache auf eine tiefere, authentische Weise verbinden. Es war eine wunderschöne Erinnerung daran, wie Sprache Türen öffnen und Menschen einander näherbringen kann.

Irgendwelche Tipps für Studis, die mit dem Gedanken spielen, sich zu bewerben?

Lisa: Eine Bewerbung lohnt sich definitiv! Es hat unglaublich viel Spaß gemacht zusammen mit so vielen Menschen aus unterschiedlichen Ländern gemeinsam eine Sprache zu lernen, mehr über die Kultur dort zu herauszufinden und Galicien zu erkunden. Die Organisatoren und die Lehrer sind sehr engagiert und das ganze Programm ist super interessant und mit Liebe zum Detail gestaltet. Jeder der die Möglichkeit hat, sollte die Gelegenheit ergreifen und sich bewerben, denn es ist wirklich eine tolle Erfahrung, die mir sicher noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.

Bowen: Ich würde den Kurs jedem empfehlen, der sich für Sprachen, Kultur oder einfach dafür interessiert, Galicien aus einer anderen Perspektive zu entdecken. Mein Rat wäre, mit viel Neugier und einer offenen Einstellung zu kommen, um neue Freundschaften zu schließen und überraschende Entdeckungen zu machen.

Danke, Lisa und Bowen!

Interesse?

Wenn du 2025 selbst teilnehmen möchtest, informiere dich bei uns!

Die Bewerbung für das Stipendium läuft meistens bis Ende März.

 

Entrevista en galego

Por que decidiches participar no Curso de Verán?

Lisa: Xa tiña contacto previo coa lingua, porque traballei como au-pair en Galicia e tamén fixen cursos na universidade para aprender galego. Tiña ganas de saber máis sobre a lingua galega e decidín presentar a solicitude.

Bowen: Sempre tiven un interese especial polas linguas minorizadas e a súa riqueza cultural. Como alguén que está particularmente interesado en sociolingüística e investigación sobre o multilingüismo, esta foi unha oportunidade perfecta para afondar na lingua e cultura galegas, que ocupan un lugar único no contexto da diversidade lingüística de España. Ademais, teño que agradecer á miña profesora Vanesa Rodrigues Tembrás por recomendarme esta marabillosa oportunidade. 

Xa fixeras algún curso de galego antes?

Lisa: Na universidade xa fixera cursos sobre Galicia e galego. Gustáranme moito e pareceume xenial aprender algo máis sobre a lingua. Ao comezo do curso tamén hai unha proba de nivel para asignar a cada persoa ao grupo axeitado, así que non é necesario ter coñecementos previos.

Bowen: Si! Antes dos Cursos de Verán tiven a oportunidade de asistir a dúas clases de galego na Uni Heidelberg, onde puiden achegarme aos fundamentos da lingua. 

Que lugares visitaches no marco do curso e cal foi o teu favorito?

Lisa: Pasamos un día en Lugo, onde visitamos o Museo Romano e paseamos pola muralla romana que rodea o centro histórico da cidade. Tamén tivemos moitas oportunidades de explorar Santiago de Compostela. Durante unha visita á alcaldesa, puidemos subir ao balcón do concello, que está xusto fronte á Catedral de Santiago, cunhas vistas impresionantes. Ademais, visitamos o Museo do Pobo Galego e o mercado. Fóra dos cursos, cos demais participantes tamén fixemos excursións, como a Coruña, Pontevedra, Padrón, Fisterra e a illa de Ons.

Bowen: No curso, tivemos a sorte de explorar moitos lugares representativos de Galicia, incluíndo cidades como Lugo, A Coruña, Vigo e Ourense. Cada lugar tiña o seu encanto, pero un dos máis memorables foi a praia de Carnota. A combinación de natureza e cultura alí deixounos a todos impresionados. 

Que foi o que máis che gustou do curso?

Lisa: As conferencias, que trataban temas como Luísa Villalta, poesía galega ou emigración. Unha das relatoras foi Berta Dávila, unha autora que falou sobre escribir libros en galego. Tamén as actividades programadas, como o baile tradicional galego, foron moi divertidas.

Bowen: O curso foi moito máis que só aprender a lingua; foi unha inmersión total na cultura galega. Alén das aulas, onde abordamos tanto a gramática como a historia e literatura galegas, o que realmente destacou foi o espírito de comunidade e amizade que se creou entre os participantes. Vimos de lugares moi diferentes — había estudantes de linguas, profesores e incluso persoas con pouca conexión anterior co galego — e todos compartiamos a curiosidade e o desexo de coñecer Galicia de preto. O feito de poder practicar o galego tanto nas aulas como durante as visitas culturais e actividades, como concertos e charlas con falantes nativos, fixo que cada momento fose unha oportunidade de aprender e mellorar. Ao final do curso, non só melloramos o noso nivel de galego, senón que tamén levamos connosco unha perspectiva máis fonda sobre a vida en Galicia e o valor de preservar a súa lingua e cultura.

Tes algunha anécdota breve? Que foi o que máis te impresionou?

Lisa: O máis bonito foi coñecer tanta xente nova con intereses semellantes, que ao longo do curso se converteron en amizades. Comemos pementos en Padrón, organizamos unha queimada e desfrutamos moito do tempo xuntos. Aínda agora seguimos en contacto e a WhatsApp segue activa.

Bowen: Unha das experiencias máis entrañables durante o curso foi a evolución da miña interacción coa xente local en galego. Ao principio, cando intentaba falar en galego en lugares como cafeterías, tendas ou no transporte, moitas persoas respondíanme en castelán, talvez porque non esperaban que un estranxeiro dominase a súa lingua. Con todo, a medida que os días pasaban e a miña confianza na lingua crecía, comecei a notar un cambio. A xente empezou a responderme en galego, e cando estaba a punto de rematar o curso, xa todos falaban comigo na súa lingua con auténtica alegría. Ver as súas caras iluminadas de orgullo e sorpresa ao escoitarme falar en galego foi algo realmente especial, como se a lingua nos unise nunha conexión máis profunda e auténtica. Foi un recordatorio precioso do poder da lingua para abrir portas e achegar persoas. 

Tes algún consello para estudantes que estean pensando en presentarse?

Lisa: Intentalo paga a pena sen dúbida! Foi unha experiencia incrible compartir con persoas de tantos países diferentes o aprendizaxe dunha lingua, descubrir máis sobre a cultura e explorar Galicia. Os organizadores e profesores son moi dedicados, e todo o programa está deseñado con moito detalle e interese. Calquera que teña a oportunidade debería aproveitala, porque é unha experiencia marabillosa que lembrarei durante moito tempo.

Bowen: Recomendaríallo a calqueira que teña interese nas linguas, na cultura ou simplemente en descubrir Galicia desde unha perspectiva diferente. O meu consello sería que veñan con moita curiosidade e coa mente aberta a facer novas amizades e descubrimentos sorprendentes. 

 

Graciñas, Lisa e Bowen!